In Ruhe einkaufen

Ach, immer dieses Einkaufen, es ist notwendig und macht nicht immer Spass. Oft fehlt auch das nötige Zeitfenster, um in Ruhe die Einkäufe erledigen zu können.

Foto von Bianca Lucas auf Unsplash

Das sieht dann so aus:  Rein in den Laden, Einkaufsliste abarbeiten, einpacken, zügig wieder nach Hause, mit Sack und Pack die Treppe hoch, ausräumen und dann…? Im besseren Fall merke ich, dass ich mich in der letzten Stunde kein einziges Mal gespürt habe. Im schlechteren Fall merke ich das nicht und mache einfach so weiter.
Dieses getrieben und gejagt sein, tut nicht gut.

Darum entscheide ich mich bewusst dafür, wahrzunehmen wie ich den Einkaufswagen vor mir herschiebe. Ich achte mich darauf, die Dinge bewusst in die Hand zu nehmen, so fallen sie auch nicht aus den Händen. Ich nehme mir vor, die Kopf-runter-und-rennen Taktik sein zu lassen und gehe mit offenem Blick durch den Laden.
Diese drei Gedanken helfen mir, auch bei der Tätigkeit des Einkaufens, die nicht meine Liebste ist, im gegenwärtigen Moment zu sein.
Es macht Sinn, der Einkaufsliste zu folgen, ewig habe ich ja nicht Zeit und ich will auch keinen hellblauen, marrokanischen Edelsüsspfeffer. Auch nicht, wenn mir die Verpackung gut gefällt.

In der Regel braucht die entspannte Art einzukaufen nicht mehr Zeit als die gestresste. Ich fühle mich danach jedoch bedeutend besser, bin besser gelaunt, entspannter und gelassener.

Meine Umgebung betrachten

Es gibt Dinge, die sind schön zu betrachten, wie zum Beispiel weite Landschaften, schöne Bilder, der Himmel. Und es gibt auch Dinge, die weniger schön zu betrachten sind, Industriebauten, Unrat am Strassenrand, die Strasse selber.

Wenn ich mir für die Betrachtung Zeit nehme, finde ich immer Schönes, egal wie wüst es auf den ersten Blick erscheint.


 Photo by Etienne Girardet on Unsplash

Probier es aus. Betrachte etwas Unschönes, leite dabei deine Aufmerksamkeit auch auf deinen Körper. Die Füsse am Boden, das Becken über den Füssen, der Kopf frei auf der Wirbelsäule. Lass dabei die Bilder zu dir kommen – in Realität sind die Augen «nur» ein Teil des Sehwegs, die Sehrinde, wo die Bilder ankommen, befindet sich im Hinterkopf, eher oben.

Wenn ich meine Umgebung auf diese Weise betrachte, verliert meine Bewertung, ob etwas schön oder eben wüst ist, an Bedeutung und ich beginne die Dinge neutral als das zu sehen, was sie sind. Dieses innerliche Abrücken von der Bewertung, fühlt sich für mich nach Weite an.

 

Spüren mit den Händen

Unsere Hände sind den ganzen Tag in Bewegung, wir brauchen sie immer und überall. Sie sind überaus wichtige und hilfreiche Werkzeuge.


Photo by Oliver Pacas on Unsplash


Nimm dir fünf Minuten Zeit, um dich auf deine Hände zu achten. Erspür die Form, das Gewicht, die Temperatur der Gegenstände, die sie berühren. Achte dich dabei darauf, die Dinge nur so fest zu halten, wie es wirklich nötig ist. 
Nimm beispielsweise den Türgriff nur so fest in die Hand, dass sie ihn umschliesst und drücke ihn nur so stark nach unten, dass die Tür sich öffnet, mehr braucht es nicht.
Oder achte dich darauf, wie deine Hände dich begleiten, wenn du dich ausdrücken willst, welche Gestik sie machen, wenn du sprichst um deine Worte zu unterstützen.

Wie geht es dir nach diesen fünf Minuten? Kann es sein, dass du dabei ein wenig zur Ruhe gekommen bist?

Sicher unterwegs auf Glatteis

Beobachte dich, wenn du nicht ganz sicher auf den Beinen bist, wenn der Boden rutschig oder vereist ist und du Angst hast zu fallen. Kann es sein, dass du versuchst möglichst wenig Gewicht auf die Füsse zu geben und dazu den Brustkorb und die Schulten hochziehst? Vielleicht hältst du sogar den Atem an?


Photo by Genessa Panainte on Unsplash

Versuche deinen Schwerpunkt tief zu denken, nimm ihn ins Becken und geh dabei leicht in die Knie. Verkürze deine Schritte und versuche dich vom Gedanken, dass du fallen könntest zu lösen. Nimm anstelle jeden Schritt war und atme ganz normal.

Selbstverständlich lohnt es sich, Schuhe mit Profil anzuziehen, oder vielleicht wären sogar Spikes hilfreich. Die bekommt man in den meisten Schuhgeschäften, sie lassen sich einfach über die Schuhsohle ziehen.

Wenn du dich sicherer fühlst, gelingt es dir auch eher den Brustkorb und den Schultergürtel loszulassen. Das macht den winterlichen Gang nach draussen sofort viel gemütlicher und du bist gelassener unterwegs.

Frieren

Es ist kalt draussen und es lockt, um zu Hause in der warmen Stube zu bleiben und Tee zu trinken…

Photo by Thom Holmes on Unsplash

Hast du dich schon einmal dabei beobachtet, wie du dich verhältst, wenn du draussen bist und es nass und kalt ist? Z.B. wenn du auf den Bus oder den Zug wartest.
Was machen deine Schultern? Beisst du die Zähne zusammen? Wie viel Platz lässt du deinem Hals?

Achte dich das nächste mal wenn dir kalt ist darauf, wie sich frieren wirklich anfühlt, lass dir einen Moment Zeit, um mit diesem Gefühl in Kontakt zu treten. So als ob das eine ganz neue Erfahrung für dich wäre, sei neugierig und offen.

Versuche dabei die Schultern unten zu lassen und den Kopf nicht einzuziehen, lass auch deinen Kiefer in Ruhe.

Kann es sein, dass es sich jetzt bereits besser anfühlt?